
Wanderung Bannalpsee - Walenpfad - Engelberg/Brunnihütte
Fabelhafte Aussichten auf dem Walenpfad
Wanderzeit: 3 h 25 min
Schwierigkeitsgrad: T3 Anspruchsvolles Bergwandern *
Saison: Juli - Oktober
Einer der spektakulärsten Höhenwege der Schweiz ist der Walenpfad zwischen der Bannalp und Engelberg. Der Abschnitt zwischen Oberfeld und Walegg führt durch einen exponierten Steilhang und bietet entsprechend grossartige Tiefblicke; dank Seilgeländern lässt er sich dennoch problemlos begehen. Die Wanderung verläuft durchwegs auf Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Wer von der Dorfkirche Oberrickenbach den Blick taleinwärts richtet, sieht vor sich eine geradezu furchterregende Wand von bewaldeten Steilhängen und schroffen Flühen, die in teils überaus spitzen, teils seltsam wulstigen Gipfeln endet. Das ist die Gruppe der Walenstöcke und der Sättelistöcke. Von unten ist es kaum vorstellbar, dass nicht etwa eine Kletterroute, sondern ein Wanderweg quer durch diese abweisende Wildnis führen könnte.
Und doch, es gibt ihn: Es ist der Walenpfad, der diese Passage ermöglicht. Bei ihm handelt es sich allerdings nicht um einen gewöhnlichen Fussweg, sondern um einen abenteuerlich angelegten Höhenweg, der noch zu Beginn des 21. Jahrhunderts als Alpinwanderweg weiss-blau-weiss signalisiert war. Seit man das Trassee ausgebaut und an exponierten Stellen talseits mit Seilgeländern ausgestattet hat, ist er jedoch als Bergwanderweg klassiert und entsprechend weiss-rot-weiss signalisiert.
Der erste Teil des Aufstiegs in diese grandiose Gebirgslandschaft lässt sich mit einer Seilbahn verkürzen. Davon stehen gleich zwei Linien zur Verfügung. Beide fahren bis zur Hochebene der Bannalp, auf der sich ein Stausee erstreckt. Gleich neben der Endhaltestelle des Postautos befindet sich die eine Talstation; mit der blauen Kabine gelangt man zur Chrüzhütte etwas oberhalb des Sees. Ein paar Schritte weiter taleinwärts liegt die zweite Talstation; die kleine rote Kabine bringt einen direkt zum Bannalpsee. Wenn man sie für die Anreise benutzt, hat man zwar ein paar Dutzend Höhenmeter zusätzlich zu bewältigen, doch dafür verkürzt sich der Anmarsch zum Walenpfad beträchtlich; obendrein wandert man ein Stück weit direkt dem Ufer entlang und kann, wenn man Badekleider dabeihat, bei heissem Wetter auch ein paar Schwimmzüge wagen.
In mässig steilem, aber anhaltendem Aufstieg geht es auf die Alp Oberfeld. Unterwegs geniesst man wiederholt schöne Ausblicke auf den Bannalpsee. Über Alpweiden weiterhin aufwärts geht es danach zu einem exponierten Geländesporn, der nochmals einen eindrücklichen Tiefblick zum See gewährt. Hier beginnt der eigentliche Walenpfad. Er führt als schmaler Fussweg durch den von wilden Runsen und spärlichen Grasbeständen durchzogenen Steilhang des Gebiets Walengräben. Talseits säumen ihn Geländer mit Drahtseilen und schützen vor Absturzgefahr. Wer nicht schwindelfrei ist, sollte von einer Begehung dieses Abschnitts gleichwohl absehen, denn jenseits des Geländers fällt das Terrain stellenweise sehr steil ab.
Der Walenpfad senkt sich zunächst sanft, um dann zünftig zu steigen, bis man die Walegg erreicht. Hier laden mehrere Holzbänke zu einer Rast vor grossartigem Panorama ein. Zwischen Rigi, Buochserhorn, Stanserhorn und Pilatus geht der Blick über das Mittelland bis zum Schwarzwald. Gegen Süden öffnet sich die Sicht ins Tal der Engelberger Aa.
Der Aussichtspunkt Walegg ist zugleich ein Wendepunkt, denn von nun an verläuft die Wanderung in deutlich weniger rauem Gelände. Zunächst geht es durch einen weiten Kessel, der von schroffen Felswänden gesäumt, dessen Grund aber von sanft hügeligem Alpboden geprägt ist. Schon bald erreicht man die Walenalp. Beim Hüttchen stehen Sitzplätze und eine Feuerstelle bereit. Nach einer kurzen, annähernd ebenen Wegs verlaufenden Passage geht es dann wieder aufwärts.
Bei der Sädelegg weitet sich das Panorama noch ein Stück mehr: Jetzt zeigen sich Titlis, Spannort und der markante Felszahn des Hahnens, die den Talboden von Engelberg umgeben. Mit diesem prächtigen Panorama vor Augen legt man das letzte, fast ohne Höhendifferenzen verlaufende Teilstück der Wanderung zurück. Die Tour endet beim Härzlisee, einem zwecks Beschneiung künstlich angelegten Seelein. Nebenan befindet sich die Bergstation der Sesselbahn, die einen nach Ristis bringt; von dort gelangt man per Luftseilbahn nach Engelberg hinunter.