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Der Wander-Rebell

Sie fallen etwas aus dem Rahmen, die Wanderungen, die der Künstler San Keller gelegentlich organisiert. Für seine Touren wählt er weder bekannte Ausflugsziele noch sonnige Sommertage. Stattdessen durchquert er «Distributionslandschaften». So nennt er Gebiete, die von Industrie und Logistik geprägt sind. Seine Expeditionen erfolgen jeweils nachts im Spätherbst und Winter.

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Submarin

Eigentlich war dieser Sommer 2023 doch eher trocken, meinte ich. Doch auf dem Pass dal Caval im Val Forno bot sich mir ein ungewöhnliches Bild: Der Wanderweg zeigte sich dort auf einer Länge von etwa 30 Metern als unterseeische Angelegenheit. Ein Bergbach hatte sich entschieden, sein Bett zu verlassen und das Becken, durch das Pfad verläuft, mit seinem klaren Wasser knietief aufzufüllen. Die weiss-rot-weisse Signalisation erwies sich glücklicherweise als wasserfest und sorgte damit weiterhin für Orientierung.

Bündner Seuche

Grüsst er einfach – oder lupft es ihm gerade den Hut, wie man so schön sagt? Grund dafür hätte er jedenfalls. Die geschnitzte Figur eines alten Mannes steht hoch oben auf einem Baumstamm am Eingang zum Val Vau, einem Seitental des Val Müstair. Ein Kiessträsschen führt an seinem Standort vorbei, das auch als Wanderweg dient, hauptsächlich aber von Velofahrern genutzt wird.

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Das Wandern ist der Jugend Lust

«‹Es ist augenfällig, dass heutzutage viel mehr junge Leute unterwegs sind als vor ein paar Jahren›, bestätigt der Wanderjournalist Andreas Staeger, der unter anderem für die NZZ schreibt.» Das steht heute in der NZZ. Nun gibt es natürlich eine einfache mathematische Erklärung dafür, warum man beim Wandern immer mehr Leuten begegnet, die jünger sind als man selbst: Man wird eben älter. Aber darum geht es hier ja nicht. Vielleicht ...

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Der Rekordstürmer

Im Bergrestaurant auf dem Gross Mythen können sich erfolgreiche Gipfelstürmerinnen und Gipfelstürmer verewigen. In einer dort aufliegenden Broschüre heisst es, wer den Berg in einem Jahr mindestens 100 Mal besteigt, werde in den «Hunderter-Club» aufgenommen. Über diese Institution ist Armin Schelbert wohl erhaben. Der pensionierte Gleisbauarbeiter, der sich laut Wikipedia auch einfach «Der Mensch» nennt, ...

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Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

3414 Meter hoch ist der Gipfel des Oberrothorns bei Zermatt. Das ist rekordverdächtig. Nirgends sonst in der Schweiz kommt man auf einem offiziell signalisierten Bergwanderweg so weit nach oben. Die Route ist nicht übermässig steil und führt, abgesehen von einer kurzen, aber ungefährlichen Passage, auch nicht durch sonderlich exponiertes Gelände. Trotzdem hörte ich es während meines Aufstiegs weiter oben auf einmal verdächtig rumpeln.

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Wie gefährlich ist Wandern?

Im Alpsteingebiet sind diesen Sommer mehrere Bergwanderer abgestürzt. "20 Minuten" wollte wissen, ob dabei Leichtsinn oder ungenügender Infastrukturunterhalt im Spiel war. Meine Meinung: Weder noch. Wer in der Natur unterwegs ist, setzt sich gewissen Risiken aus - die aber beim Wandern im Unterschied zu anderen Aktivitäten relativ klein sind. Bei einer ungünstigen Konstellation kann es aber trotz sorgfältiger Planung und angemessener Ausrüstung zu einer fatalen Entwicklung kommen. Zum Interview.

Ein Panorama für Milliardäre

Was wie ein Objekt aus einem alpinen Freizeitpark aussieht, ist in Wirklichkeit Teil einer stillgelegten Bergbahn: Die wellenartige Konstruktion war eine Besonderheit der Gondelbahn von Schönried auf das Rellerli und diente der seitlichen Auslenkung des Trassees.

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Taumeln und Torkeln an der Trift

«Allergattig Volch» trifft man an der Trift. Die Hängebrücke ist dank Instagram weltweit bekannt geworden und zieht Publikum an, das sich in den Clubs von Barcelona und Berlin sichtlich wohler fühlt als auf den steinigen Pfaden in Berner Oberländer Steilhängen. Es ist zuweilen ein mitleiderregendes Taumeln und Torkeln, von dem man ungewollt Zeuge wird. Angsthormone erfüllen die Luft, man wünscht diesen bemitleidenswerten Followern wenigstens anständige Turnschuhe an die Füsse. Beim Brückenkopf trennt sich die Spreu vom Weizen. Die besonders Forschen wagen ein paar Schritte auf dem schwankenden Steg, die übrigen sehnen sich bereits in die Seilbahn zurück. Berggewohnte Gäste, von denen ebenfalls einige unterwegs sind, nehmen den Ketteliweg zur Windegghütte in Angriff. Nomen est omen: Die Route führt sehr steil und zuweilen auch exponiert aufwärts und ist mit zahlreichen Ketten ausgestattet.