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Bahngrüsse
18. Januar 2025

Bahngrüsse

Hier grüsst man einander noch: Die Sesselbahn von Feldis nach Mutta fährt so langsam, dass die bergwärts und die talwärts fahrenden Gäste einige Grussworte austauschen können, wenn sie aneinander vorbeifahren. Die Gemütlichkeit ist technisch bedingt: Anders als bei modernen Sesselbahnen sind hier die Sessel fix ans Seil geklemmt, können also beim Auf- und Absteigen nicht abbremsen. Damit es zu keinen Unfällen kommt, verkehrt die Bahn vergleichsweise gemächlich.
Hat eine solche Anlage überhaupt eine Zukunft? Ja doch, das hat sie durchaus – trotz schwieriger Rahmenbedingungen. Die Sesselbahn erschliesst ein winziges Skigebiet, das nur wenige Pistenkilometer umfasst. Bei Schneemangel müsste eigentlich künstlich beschneit werden, doch für die Investition fehlt das Geld und für die Schneekanonen das Wasser. Man hat sich anders beholfen. Unweit der Bergstation wird bei der Berghütte der Alp Raguta jeden Winter in Handarbeit ein Eisfeld präpariert. Schulen aus der Region, Vereine und andere Gruppen von nah und fern nutzen sie, um vor einem grossartigen Panorama Curlingturniere und Eisstockspiele auszutragen oder zum Schlittschuhlaufen. Die Eisfläche gilt als höchstgelegene Natureisbahn Europas.
Ebenso zugkräftig ist der Panoramaweg, ein Rundwanderweg, der im Winter mit Pistenfahrzeugen gespurt wird. Er ist in zwei unterschiedlich grossen Runden angelegt. Für die grössere davon benötigt man etwas mehr als anderthalb Stunden. In dieser Zeit erlebt man viel landschaftliche Abwechslung mit Ausblicken ins Domleschg und zum Piz Beverin, ins Vorderrheintal und zum Piz Segnas sowie ins Churer Rheintal und zum Calanda. Dank Winterwanderweg und Natureisfeld konnten die Bergbahnen Feldis in den letzten Jahren trotz schneearmer Winter stets schwarze Zahlen schreiben.