Skip to main content
Schreibfahler
10. Juli 2025

Schreibfahler

«Die Schreibweise Walen auf der Landeskarte ist abzulehnen», hält das Nidwaldner Orts- und Flurnamenverzeichnis unmissverständlich fest. Die auf Engelberger Boden liegende Alp werde im örtlichen Dialekt vielmehr Wallen genannt, denn sie habe weder mit Meereslebewesen (Walen) noch mit fremdsprachigen Menschen (Welschen, wie sie etwa dem Walensee zu Gevatter standen) zu tun, sondern sei auf das Wallen im Sinne von Wogen/Aufkochen oder von Wölbung/Erhöhung zurückzuführen.
Solche Fehlleistungen der Kartografen sind bedauerlich. Besonders ärgerlich ist es, wenn sie Ausdruck eines unbeholfenen Dialektfimmels sind. Ein bekanntes Beispiel dafür ist der Klingenstock im Kanton Schwyz, der auf der Landeskarte seltsamerweise Chlingenstock heisst. So spricht kein Mensch – in korrektem Schweizerdeutsch hiesse es Chlingestock.
Doch letztlich ist es den Bergen egal, wie wir sie nennen. Die Wallenstöcke (oder Walenstöcke) sind jedenfalls eine eindrückliche Gipfelgruppe, die Wallenalp (oder Walenalp) ein hübsches Plätzchen und die Wallegg (oder Walegg) ein prächtiger Aussichtspunkt. Der Weg dorthin ist der Wallenpfad, der heute dank des erwähnten Schreibfehlers meist Walenpfad genannt wird. Sehr schön und absolut empfehlenswert ist es, auf ihm zu wandern, etwa von der Bannalp zur Brunnihütte.