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Magnolienblüte im Arboretum

Wanderung Bière-Arboretum-Rolle

Frühling im Baumpark

  • Bière

  • Arboretum

  • Aubonne

  • Bougy-Villars

  • Rolle


REGION: Westschweiz
MARSCHZEIT: 4 h 15 min
AUFSTIEG: 340 m
TIEFSTER PUNKT: 396 m
VERPFLEGUNG: Diverse Gaststätten in Aubonne
ANREISE: Mit der Bahn nach Bière
MERKMALE: Themenweg / Familientauglich / Auch/nur im Winter / Am Wasser
Schwierigkeit: T1 Wandern
Streckenlänge: 15,9 km
Abstieg: 630 m
Höchster Punkt: 692 m
Ideale Jahreszeit: Ganzjährig begehbar
Rückreise: Ab Rolle mit der Bahn
   

Das Arboretum im waadtländischen Aubonne ist besonders zur Frühlingszeit ein reizvolles Ausflugsziel. Den ausgedehnten Baumpark durchzieht neben etlichen Spazierwegen auch ein Wanderweg. Der zweite Teil der Route verläuft durch Rebhänge zwischen den Städtchen Aubonne und Rolle. Zu Beginn 1,6 km auf Asphalt, danach meist Naturwege, ab Aubonne fast durchwegs Hartbelag.

Ein botanischer Garten ohne Blumen, nur mit Bäumen – das ist ein Arboretum. Die älteste und grösste Anlage dieser Art in der Schweiz liegt bei Aubonne oberhalb des Genfersees. Gegründet wurde das Arboretum in den sechziger Jahren als Kompensationsmassnahme für den Bau der nahen Autobahn Lausanne-Genf. Auf einer Fläche von etwa zwei Quadratkilometern vereint es heute rund 3000 verschiedene Baumarten. Dazu gehören auch mehrere hundert Obstbaumsorten, die teilweise so selten geworden sind, dass es davon nur noch einzelne Exemplare gibt.
Im Frühling, wenn im Arboretum die Bäume zu blühen beginnen, ist es natürlich besonders reizvoll, das parkartige Areal zu durchstreifen. Die Erkundungstour lässt sich gut in eine leichte Wanderung integrieren, die in Bière beginnt. Vom Bahnhof gelangt man am ausgedehnten Waffenplatzgelände vorüber zügig aus dem Siedlungsgebiet heraus und erreicht nach einer Viertelstunde das Flüsschen Aubonne. Der Weg verläuft nun eine Weile direkt dem munter dahinsprudelnden Wasserlauf entlang. Das ist reizvoll, weil das Bachbett auf weiten Strecken praktisch unverbaut ist.
Während man so durch den Auenwald marschiert, vergisst man leicht die Zeit und den Alltag. Nach einer Weile öffnet sich der Wald und gleichzeitig senkt sich der Weg. Eine Holztafel verkündet, dass man nun ins Arboretum eintritt. Eine erste, malerisch angeordnete Gruppe verschiedener Föhren verrät, dass hier der Mensch gestaltend in die Natur eingegriffen hat. Wenig später folgt eine Ansammlung von Hagebuttenstauden unterschiedlicher Sorten. Bei einem kleinen Teich, in dem üppig fette Karpfen schwimmen, stehen Picknickbänke und eine Feuerstelle zur Verfügung.
Etwas weiter unten, bei der Pont de la Jonction, mündet der Seitenbach Toleure in die Aubonne. Auf Informationstafeln werden verschiedene Rundgänge durch den Baumpark vorgeschlagen. Das Tal der Aubonne tieft sich mehr und mehr in die Hochebene ein. An deren äusserem westlichem Rand verläuft die Wanderroute. Wenn man also einen Streifzug durch das Arboretum unternimmt, sollte man darauf achten, am Schluss wieder durch den Wald zum Wanderweg hochzusteigen.
Das Städtchen Aubonne war bis zur französischen Revolution die grösste und bedeutendste Siedlung zwischen Genf und Lausanne. Als jedoch die Bahnlinie und später die Strasse weiter unten am See gebaut wurden, verlor es zusehends an Bedeutung. Das mittelalterliche Schloss, das im 18. Jahrhundert bernischen Landvögten als Amtssitz diente, zeugt noch heute von der einstigen Grandeur. Heute wird das Bauwerk als Schule genutzt. Sehenswert ist unter anderem das ornamentale Mosaik aus Bachkieseln im Hof.
Einen ganz anderen Charakter als bis anhin hat die Landschaft im zweiten Teil der Wanderung. Jetzt schweift der Blick frei über den Genfersee hinweg zu den Savoyer Alpen. Bei klarer Sicht ist selbst der Mont Blanc zu sehen. Die prachtvolle Aussicht über die langen Reihen von Rebstöcken hinweg hat allerdings ihren Preis – wie in vielen Weinbergen verläuft auch hier die Erschliessung mittels Asphaltstrassen. Daher gilt es nun relativ viel Hartbelag Hartbelag in Kauf zu nehmen.
Umso schmucker erscheinen einem dafür die hübschen Weinbaudörfchen, die durchquert oder zumindest gestreift werden. Oberhalb von Féchy gelangt man nach Bougy-Villars. Von dort steigt man an Mont-sur-Rolle vorbei nach Rolle ab. Der Bahnhof liegt etwas oberhalb des Städtchens. Gleichwohl lohnt sich ein Abstecher an den See. Neben hübschen Uferpartien und dem Schloss ist auch die historische Altstadt der Aufmerksamkeit wert.