
Wanderung Jungen - Törbel
Auf aussichtsreichen Höhenwegen nach Törbel
Wanderzeit: 3 h 35 min
Schwierigkeitsgrad: T3 Anspruchsvolles Bergwandern *
Saison: Juni - Oktober
Hoch über dem Tal der Matter Vispa ist ein aussichtsreicher Höhenweg angelegt, der den Alpweiler Jungen mit dem Dorf Törbel verbindet. Wer ihn beschreitet, geniesst den imposanten Ausblick auf mehrere Viertausender. Die Tour verläuft praktisch durchwegs auf Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Die Matter Vispa entwässert die höchsten Berge der Schweiz. An sonnigen Tagen wirkt das Talflüsschen harmlos und ruhig. Nach starken Niederschlägen kann es jedoch zu einem reissenden Strom anschwellen. Im Laufe der Zeit hat sich der Wildbach in seinem Bett deshalb stark eingetieft. Auf diese Weise ist ein Bergeinschnitt mit eindrücklich schroffen Abhängen entstanden.
Besonders markant ist die Topografie am unteren Ende des Tals zwischen den Dörfern St. Niklaus und Stalden. Richtet man vom Talboden den Blick in die Höhe Richtung Westen, so kommt man zum Schluss, das Gelände dort müsse völlig unwegsam sein. Eine kleine Seilbahn überwindet jedoch die Flühe und Steilhänge. Die Fahrt in die Höhe endet auf einer abgeschrägten kleinen Hochebene, auf der ein paar zusammengewürfelte, von Alpweiden umgebene Holzhäuser und eine Kapelle stehen. Das ist der Weiler Jungen; er ist einzig im Sommer bewohnt.
Oberhalb der Seilbahn-Bergstation befindet sich ein Restaurant, von dessen Aussichtsterrasse man einen spektakulären Blick ins Mattertal geniesst. Hier beginnt der Höhenweg, der in der Flanke von Twära und Augstbordhorn nach Törbel führt.
Die Wanderung wird von einem Aufstieg eingeleitet, der zunächst über Weideland und durch Wald führt, dann durch felsiges Gelände und schliesslich entlang einer schroffen Felswand. Wer einigermassen schwindelfrei ist, wird auf der etwas ausgesetzten Passage keine Schwierigkeiten haben: Das Trassee ist recht breit, zudem ist hangseits ein Seil am Fels angebracht. Es lohnt sich, zwischendurch stehenzubleiben und das Panorama auszukosten. Auf der gegenüberliegenden Talseite liegt das Feriendorf Grächen; darüber breitet sich ein Gipfelkranz aus, der mit dem Seetalhorn, dem Gabelhorn und anderen stattlichen Dreitausendern beginnt und gegen Süden hin zum Dom und weiteren Viertausendern kulminiert.
Der Aufstieg wird danach im Wald fortgesetzt. Durch lichte Lärchenbestände gelangt man via Wolftole nach Obri Äbi und damit zum höchsten Punkt der Tour. Nun senkt sich der Bergweg ins weite Tal des Emdbachs. Während beide Talflanken bewaldet sind, verraten die baumlosen Hänge beidseits des Bachs, dass hier im Winter regelmässig mächtige Lawinen niedergehen.
Über Alpweiden und durch Bergwald geht es in leichtem Auf und Ab zu den Alphütten von Pletsche. Von hier an wandert man eine Weile auf einem Kiessträsschen, das sich sanft in Richtung Törbel senkt. Deutlich steiler wird der Abstieg im Tobel des Törbelbachs. Mitten in der abgelegenen Waldschlucht kommt man an einer alten Kapelle vorbei. Entlang von Wiesen und Weiden gelangt man schliesslich nach Törbel. Das Dorfbild fällt durch seine gestaffelte Lage am sonnigen und aussichtsreichen Südhang und die geschlossene Ballung der Holzhäuser auf. Im Dorfzentrum bei der Kirche befindet sich das Ziel der Wanderung. Von dort gelangt man mit dem Postauto über eine kurvenreiche Strasse hinunter ins Vispertal.