Winterwanderung Ferden-Blatten (Lötschental)
Winterliche Entdeckungen im Lötschental
Wanderzeit: 2 h 15 min
Schwierigkeitsgrad: W Winterwandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Abseits von Klassikern wie der Route zur Fafleralp gibt es im Lötschental noch weitere, weniger bekannte Winterwanderwege. Interessant ist beispielsweise der Talweg von Ferden nach Blatten; er lässt sich gut mit einem Abstecher zum Weiler Wyssried ergänzen.
Detaillierte Routenbeschreibung
Wie andere in ost-westlicher Richtung verlaufende Bergtäler weist auch das Lötschental im Winter eine etwas einseitige Besonnung auf. Nördlich des Talflusses Lonza kommt die Sonne auch an den kürzesten Tagen des Jahres hin, südlich davon herrscht während langer Wochen anhaltend Schatten.
Mehrere Dörfer gibt es im Tal, und sie wurden natürlich ausnahmslos am Sonnenhang angelegt. Je nach Wetterverhältnissen schwindet Schnee dort zuweilen innert weniger Tage. Umso länger bleibt er am gegenüberliegenden Hang liegen. Wer den Talboden auf dem Winterwanderweg von Ferden nach Blatten durchstreift, wechselt auf diese Weise mehrmals zwischen Zonen, die sich landschaftlich und klimatisch deutlich voneinander unterscheiden.
In Ferden, dem untersten Dorf im Tal, beginnt die Tour zwischen alten, gut besonnten Holzhäusern. Auf dem Alten Talweg gelangt man zum Nachbardorf Kippel hinüber. Die Sicht geht taleinwärts bis zum markanten Einschnitt der Lötschenlücke, die das Lötschental mit dem Gebiet des Grossen Aletschgletschers verbindet. Eingangs des Dorfs steigt man zur Hauptstrasse ab und umgeht den Ortskern auf einem Umfahrungssträsschen, das schliesslich an die Lonza führt.
Auf der anderen Flussseite, nunmehr im Schatten des Bietschhorns, geht es sanft aufsteigend taleinwärts weiter bis auf die Höhe von Wiler, wo der Talfluss erneut überquert wird. Wieder auf der Sonnenseite wandert man am Tennersteg vorbei zur Brücke bei der Birchmattä und erreicht nach kurzem Aufstieg den Dorfrand von Blatten. Hier hat man drei Möglichkeiten, die Winterwanderung noch etwas zu verlängern. Jede davon führt zu unterschiedlich gearteten Zielen, von denen man auf gleichem Weg nach Blatten zurückkehrt.
Die längste Variante führt auf der im Winter gesperrten und in der Regel schneebedeckten Talstrasse zur Fafleralp, wo das gleichnamige Restaurant auch im Winter Gäste empfängt; die Wanderzeit ab Blatten hin und zurück beträgt 2 h 45 min. Deutlich kürzer ist der Abstecher zum Weiler Eisten, der aus einigen wenigen Häusern und einer hübschen Marienkapelle besteht; er ist in etwa 20 min erreichbar (der Rückweg dauert ungefähr gleich lang).
Am aussichtsreichsten ist der Abstecher nach Wyssried (auf der Landeskarte: Weissenried), das auf einer Höhenterrasse oberhalb von Blatten liegt. Ab Blatten benötigt man für den Hin- und Rückweg rund 1 h 10 min. Das Dörfchen ist auf einer kaum befahrenen Strasse erreichbar. Wenn das Trassee schneefrei ist, dann wirkt die Strecke natürlich etwas öde, zumal sie zu zwei Dritteln im Wald verläuft. Doch am Ziel geniesst man eine grossartige Sicht auf das gesamte Tal und zugleich zum Bietschhorn, das die gegenüberliegende Talseite mit seiner markanten Pyramidenform krönt.