Wanderung Simplon-Bergalpe
Rund um den Simplonpass
Wanderzeit: 2 h 30 min
Schwierigkeitsgrad: T2 Bergwandern *
Saison: Juni - November
Der Rundweg Bergalpe am Simplonpass bietet bei wenig Anstrengung eine reiche Vielfalt an landschaftlichen Eindrücken: Der Bergweg führt zu Hügeln voller Alpenrosen, vorbei an rauschenden Bergbächen, durch eine Moorlandschaft und zu zwei Bergseen. Da er keine starken Steigungen aufweist, eignet er sich auch für Familien. Die Tour verläuft grösstenteils auf Naturwegen.
Detaillierte Routenbeschreibung
In Sachen Mythologie kann der Simplon dem Gotthard das Wasser nicht reichen, doch an verkehrstechnischer Bedeutung war er ihm im Laufe der jüngeren Geschichte zeitweise mindestens ebenbürtig. Im Zuge der französischen Revolution erwuchs dem Alpenpass um 1800 grössere Bedeutung als strategisch wichtige Verbindung. Hatte man ihn zuvor nur auf Saumwegen überqueren können, so liess ihn Napoleon Bonaparte nun mit einer Strasse erschliessen, die von Artillerietruppen befahren werden konnte. Um die Verbindung seines Landes nach Norditalien vollständig unter seine Kontrolle zu bringen, annektierte er 1810 das Wallis und machte es zu einem Departement des Kaiserreichs mit dem Namen Simplon.
Zu jener Zeit begann auch der Bau des Hospizes unweit der Passhöhe, das als Witterungsschutz und Versorgungsstation für den Passverkehr dienen sollte. Nach dem Sturz Napoleons wurden die Bauarbeiten für rund 20 Jahre eingestellt, ehe die Augustiner-Chorherren das Projekt übernahmen und vollendeten. Bis heute betreiben Mitglieder der Glaubensgemeinschaft das Hospiz und empfangen dort Gruppen und Einzelpersonen zu Kursen und Auszeiten.
Das stattliche Gebäude ist Ausgangspunkt einer leichten Wanderung. Diese verläuft auf dem Rundweg Bergalpe, der rund um die Passhöhe führt. Obwohl die Passstrasse je nach Tages- und Jahreszeit teilweise dicht befahren ist (insbesondere durch Schwerverkehr), ist man auf dieser Tour meist abseits von Lärm und Abgasen unterwegs. Der Bergalpe-Rundweg nutzt zum grösseren Teil einfache Bergwege, die durch hügeliges alpines Weideland führen.
Den Ausgangspunkt des Rundwegs erreicht man auf dem Strässchen, welches das Hospiz mit einer kleinen, östlich davon liegenden Häusergruppe verbindet. Die Gebäude auf der Hochebene im Gebiet der Passhöhe wurden früher von zahlreichen Familien für die Alpwirtschaft genutzt, heute dienen die meisten von ihnen als Feriendomizile.
Wird der Rundweg in der hier vorgeschlagenen Richtung im Gegenuhrzeigersinn begangen, so gelangt man leicht absteigend zum Hotel Bellevue beim Simplon Kulm und unterquert dort in einer Unterführung die Passstrasse. Zunächst durch Lärchenwald, dann über Weideland geht es zum Weiler Stalde und von dort sanft aufsteigend zur Moorlandschaft Hopschusee. In eine Mulde im Hochmoor schmiegt sich der gleichnamige idyllische Moorsee. Dahinter ragt im Süden der Fast-Viertausender Fletschhorn in den Himmel. Eine kleine Holzbank unweit des Ufers lädt zur Rast ein.
Am Alpstafel Hopsche vorbei durchquert man nun ein grossartiges Landschaftsmosaik von Alpweiden, Feuchtgebieten und Felsstufen. In kontinuierlichem, doch durchwegs leichtem Abstieg geht es zum Weiler Bielti. Unterwegs überquert man mehrere unverbaute Bergbäche, die zum Spielen, Planschen und Stauen einladen. Beim Weiler Niwa beginnt der Bergweg wieder zu steigen.
Nach der neuerlichen Querung der Passstrasse gewinnt man auf blumenreichen Alpweiden rasch an Höhe und erreicht mit dem Rotelschsee das zweite Bergseelein dieser Tour. Im Unterschied zum Hopschusee wurde dieser künstlich aufgestaut, liegt ausserhalb des Moorschutzgebiets und darf daher für ein erfrischendes Bad genutzt werden. Vom Seeufer aus ist bereits wieder das Simplon Hospiz zu sehen, wo die Rundwanderung ihren Abschluss findet.