Wanderung Reigoldswil-Liestal
Burgromantik im Baselbiet
Wanderzeit: 4 h 25 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: April - November
Leicht und abwechslungsreich ist diese Wanderung im Baselbieter Jura. Am Weg liegen mit der Ruine Rifenstein und dem Schloss Wildenstein zwei bemerkenswerte mittelalterliche Burgen. Ausserhalb des Siedlungsgebiets praktisch durchwegs Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
In Reigoldswil zeigt die gelbe Wegweisertafel am nördlichen Rand des Dorfplatzes den Wanderweg nach Titterten an. Ein mässig steigendes Strässchen führt aus dem Dorf heraus, und schon bald erkennt man die Ruine der Burg Rifenstein, die auf einem von dichtem Wald umgegebenen Felssporn thront.
Auf der Höhe eines kleinen, rechts von der Strasse liegenden Buchenwäldchens zweigt links der Themenweg «Rifenstein Sagenweg» ab. Dieser führt in den Wald am Fuss des Burghügels und als steiler und schmaler Pfad zur Ruine hoch. Tafeln mit Sagen der Gegend säumen den Weg. So erfährt man etwa vom Rifestei-Anneli, einem Schlossfräulein, das bei einem Brunnen einen Goldschatz hüten soll: Wenn ihn jemand heben kann, dann wird der Schatz dessen Eigentum und zugleich wird auch das Anneli erlöst. Aber das sei bis heute keinem gelungen.
Von der einstigen Burganlage sind lediglich noch gemauerte Fundamente übrig. Wegen der exponierten Lage ist das Areal mit Vorsicht zu begehen. Für kleine Kinder und schwindelanfällige Personen ist die Ruine kein geeigneter Aufenthaltsort. Von oben geniesst man einen grossartigen Ausblick auf Reigoldswil und zu den umliegenden Jurahöhen.
Von der Ruine führt ein breiter Wiesenpfad durch eine Lichtung in den Wald, der den Flüegraben umgibt. Durch das wildromantische Tobel gelangt man sanft aufsteigend ins Dörfchen Titterten. Nun folgt eine ebenso angenehme wie aussichtsreiche Passage: In leichtem Auf und Ab zieht sich die Wanderroute dem Waldrand entlang nach Ober Serzach und zum Gugger. Durch das Gling geht es steil hinunter zum Schlif und danach hinüber zum Arxhof.
Nach einem weiteren Waldabschnitt erreicht man eine weite Ebene, die von prachtvollen Eichenhainen geprägt ist. Diese wurden vor einem halben Jahrtausend von den Herren angelegt, die im nahen Schloss Wildenstein lebten. Die Eicheln nährten die Schweine, die man hier weiden liess; darum nannte man die Gegend Witwald. Das Anwesen hat sich als einer der letzten Zeugen mittelalterlicher Kulturlandschaft bis in die Gegenwart erhalten. Von Ende des 18. Jahrhunderts an war es während 200 Jahren im Besitz einer Basler Familie, die daran keine nennenswerten Änderungen vornahm – ein kulturgeschichtlicher Glücksfall. Mittlerweile ist das Gut im Besitz des Kantons und wird als national bedeutsam eingestuft.
Vom Schloss an den Rand des Siedlungsgebiets von Bubendorf ab, wo man eine ziemlich lange Asphaltstrecke quer durch Wohnquartiere und Industriegebiete zu bewältigen hat. Erst im Morgental zweigt die Wanderroute von der Strasse ab. Auf dem nun folgenden Kilometer führt ein schöner Kiesweg dem Waldrand entlang. Danach geht es wieder auf die Strasse, der man bis zum Bahnhof Liestal folgt.