
Wanderung Messen - Jegenstorf
Vom Limpachtal ins Urtenetal
Wanderzeit: 2 h 20 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Auch im Mittelland gibt es Täler, doch anders als in den Bergen sind sie weit und flach. Das zeigt sich auf der Wanderung von Messen nach Jegenstorf im solothurnisch-bernischen Grenzgebiet. Die Tour verläuft zu rund 65% auf Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Zwei Felsklötze, dazwischen ein Einschnitt mit einem Fluss oder Bach – das ist ein Tal, jedenfalls im Gebirge. Im Mittelland, der ausgedehnten Schweizer Tiefebene zwischen Alpen und Jura, verhält es sich etwas anders. Auch dort gibt es Täler, doch sie zeigen sich nicht als abgründige Schluchten zwischen senkrechten Felswänden, sondern als offene, nahezu flache Mulden, die von Hügelzügen eingerahmt sind.
Ein solches Tal ist etwa das Limpachtal im Grenzgebiet der Kantone Bern und Solothurn. Der namengebende Bach ist ein Nebengewässer der Emme und überwindet auf seiner Länge von knapp 20 Kilometern eine Höhendifferenz von nicht einmal 90 Metern. Das Tal, das er durchfliesst, ist eine 13 Kilometer lange und mehr als einen Kilometer breite topfebene Landschaft.
Mittendrin in dieser weiten Fläche liegt Messen. Das Ortsbild des Dorfs wird von der Kirche und mehreren stattlichen Bauernhäusern geprägt. Vom südöstlichen Dorfrand führt ein Flurweg in den bewaldeten Teil des Messibachtals. Nach einer Weile kommt man am Forsthaus vorbei, wo für Rastende eine Feuerstelle sowie Holztische und Bänke zur Verfügung stehen.
Nur unmerklich aufsteigend geht es zunächst im Wald, dann auf offenem Gelände nach Scheunen und am Naturschutzgebiet Hintermoos vorbei nach Iffwil. Weit und offen ist der Himmel über diesem Teil der Schweiz – der Jura im Norden und die Alpenkette im Süden sind vergleichsweise fern, so dass sie den Horizont kaum einschränken. Nun senkt sich der Weg sanft in ein anderes Tal: Auch die Urtene ist ein typisches Mittelland-Flüsschen, entwässert sie doch ihr weitgehend flaches Einzugsgebiet nur mit marginalem Gefälle.
Schon bald erreicht man den Dorfrand von Jegenstorf und gelangt auf Quartiersträsschen ins Ortszentrum und zum Bahnhof. Vor der Heimreise lohnt es sich, das weitläufige Areal von Schloss Jegenstorf auf der anderen Seite der Bahnlinie zu besuchen. Das prachtvolle Bauwerk geht auf einen mittelalterlichen Kern zurück und wurde im 18. Jahrhundert zu einem barocken Anwesen umgebaut. Während Jahrhunderten diente es verschiedenen Berner Patrizierfamilien als Landsitz. Heute birgt es das Museum für bernische Wohnkultur, das jeweils im Sommerhalbjahr geöffnet ist. Der als englischer Landschaftsgarten gestaltete Schlosspark ist das ganze Jahr öffentlich zugänglich.