Wanderung Herzogenbuchsee - Inkwilersee - Wangen a.A.
Alt und Neu im Grenzraum Bern–Solothurn
Wanderzeit: 2 h 30 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Im geografisch interessanten Grenzbereich der Kantone Bern und Solothurn führt diese Wanderung durch liebliche Naturlandschaften und zu eindrücklichen technischen Bauwerken. Den krönenden Abschluss bildet das mittelalterliche Städtchen Wangen a. A. Ausserhalb der Ortschaften wenig Hartbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Vom Bahnhof Herzogenbuchsee folgt man den Geleisen in nördlicher Richtung und unterquert diese nach 300 m. An wuchtigen Gewerbe-Gebäuden des Industriegebiets vorbei gelangt man auf den Naturweg, der über den bewaldeten Önzberg führt. Hier überschreitet man eine Schlüsselstelle der Bahn 2000, wird unter Tag doch die doppelspurige Hochgeschwindigkeitsstrecke Mattstetten-Rothrist kreuzungsfrei mit der Linie nach Solothurn verknüpft.
Durch das Dörfchen Inkwil gelangt man zum reizvollen Inkwilersee. Das Seelein ist ein kleines Landschaftsidyll. Mitten im Gewässer befindet sich eine winzige, mit Bäumen überwachsene Insel. Die Besiedlung des Gebiets reicht über 10´000 Jahre zurück. Bereits in der Altsteinzeit lebten am Inkwilersee Menschen, wie Pfahlbaureste gezeigt haben.
Die Landschaft des Oberaargaus ist während der Eiszeit von Gletschern geformt worden. Etwas südlich des Inkwilersees, auf dem Steinhof, befindet sich die «Grossi Flue». Der mächtige erratische Block stammt aus dem Val de Bagnes im Unterwallis und wurde vom eiszeitlichen Rhonegletscher hierher verschoben. Vermutlich diente der Arkesin-Gneis in der heidnischen Zeit als Opferstätte. Die Sage berichtet, dass auf dem Steinhof die Neugeborenen nicht vom Storch gebracht würden, sondern aus der Spalte der «Grossi Flue» träten. Auch der weiter westlich liegenden «Chilchliflue» schrieb man Wunderkräfte zu: Junge Frauen glaubten, ein Rutsch über den Block könnte den Wunsch nach einem Mann oder einem Kind erfüllen.
Am nördlichen Ufer des Inkwilersees wechselt der Weg für einige Dutzend Meter in den Kanton Solothurn hinüber. Durch Waldwege und über Ackersträsschen geht es in leichtem Aufstieg nach Wangenried. Kurz vor dem Dörfchen öffnet sich der Blick auf das weite Aaretal und die dahinter liegende Jurakette. Über Weideland und danach auf steilem Waldpfad gelangt man schliesslich nach Wangen a.A.
Der zehnminütige Abstecher vom Bahnhof ins historische Zentrum des Aarestädtchens mit Zeitglockenturm und gedeckter Holzbrücke bildet einen interessanten Abschluss der Wanderung. Die von den Kyburgern gegründete Stadt diente den Bernern als einträgliche Landvogtei. Entsprechend reichhaltig ausgestattet ist das Schloss nahe der gedeckten Holzbrücke, in dem heute das Regierungsstatthalteramt Oberaargau untergebracht ist.