Wanderung Murgenthal-Aarburg-Olten
Aare (15): Durch das Langholz
Wanderzeit: 3 h 45 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Eine Flusswanderung fast ohne Fluss: Auf der Wanderung von Murgenthal nach Olten spielt der Uferweg nur eine untergeordnete Rolle, denn ein erheblicher Teil der Strecke verläuft fern der Aare. Die Route ist dennoch lohnend, unter anderem dank einem hübschen Waldabschnitt und dem Städtchen Aarburg. Ausserhalb des Siedlungsgebiets mehrheitlich Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Fast auf ihrem gesamten Lauf kann man der Aare auf einem Uferweg folgen, der meist dicht dem Wasser entlangführt. Im Aargau existiert allerdings eine bemerkenswerte Ausnahme: Zwischen Murgenthal und Rothrist gibt es den Fluss nicht einmal aus der Ferne zu sehen. Beide Orte liegen zwar an der Aare, doch der Wanderweg, der sie verbindet, verläuft durch sanft gewelltes Wiesen- und Waldgebiet.
Auf der südlichen Seite des Bahnhofs Murgenthal erreicht man mit wenigen Schritten den Rotkanal, der im 17. Jahrhundert zur Bewässerung der mageren Wiesen oberhalb der Aare erbaut wurde. Der Wanderweg führt durch Wald und Wohnquartiere dem Wasser entlang, zweigt dann ostwärts ab, durchquert das Dörfchen Riken und mündet ins Langholz. Dieser Wald bildet zusammen mit dem angrenzenden Unterwald das grösste zusammenhängende Waldgebiet des Mittellands. Mit baulichen Massnahmen wurde ein Teil der Fläche wieder in den ursprünglichen, vernässten Zustand überführt. Verschiedentlich säumen kleine Tümpel den Weg.
Weniger attraktiv ist die anschliessende Durchquerung von Rothrist, jedenfalls im Bereich des weitläufigen, mit langen Unterführungen ausgestatteten Bahnhofareals und im nachfolgenden Industriegebiet. Umso wohltuender ist danach der Blick auf die ruhig dahinziehende Aare. Die nun folgenden 2,5 km sind der reizvollste Abschnitt der Route. Der Uferweg verläuft meist unmittelbar am Wasser oder zumindest ganz nah daran entlang. Besonders lauschig ist die von mehreren Wasserarmen durchflossene Auenlandschaft unterhalb des Stauwehrs Ruppoldingen. Die nahen Verkehrstransversalen (Autobahn und Bahnlinie) setzen allerdings zwischendurch trotz Lärmschutzwänden unüberhörbare Akzente.
Schon bald taucht zwischen den Bäumen der Uferböschung die markante Silhouette von Aarburg auf. Das mittelalterliche Städtchen ist an einen Felssporn gebaut, der steil über der Aare aufragt. Dominiert wird es von der mittelalterlichen Burg, die von den bernischen Landvögten zu einer mächtigen Festung ausgebaut wurde. Am Fuss der Anhöhe wird der Fluss zu einer scharfen Linkskurve gezwungen. Das breite Becken, das an dieser Stelle entstanden ist, wird von einem eigentümlichen Phänomen geprägt: Auf der östlichen Seite strömt das Wasser flussaufwärts und bildet dabei aufgrund der starken Druckunterschiede in regelmässigen Abständen eine flache Wasserwalze. «Aarewoog» (Aarewaage) wird das Schauspiel genannt.
Auf der Strassenbrücke gelangt man auf die westliche Seite der Aare und damit in Solothurner Gebiet. Der Wanderweg führt in der Flanke des Oltnerbergs erst steil zum Waldrand hinauf, danach folgt er dem Hang oberhalb der Bahnlinie. Etwas näher am Wasser, aber nicht wirklich der Aare entlang verläuft der (asphaltierte) Veloweg. In der Klosmatt stossen beide Varianten wieder aufeinander. Nunmehr direkt der Aare entlang erreicht man das Routenziel, den Bahnhof Olten.