
Wanderung Hagneck-Ipsach-Brügg
Aare (11): Auf dem Bielersee-Uferweg Süd
Wanderzeit: 3 h 45 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Im Unterschied zur Nordseite verspricht der südliche Teil des Uferwegs rund um den Bielersee reizvolle Naturwege und abwechslungsreiche Landschaft. Die Fortsetzung der Wanderung am Nidau-Büren-Kanal gewährt überdies einen interessanten Einblick in die Gewässerregulierung. Einige Teilstücke auf Hartbelag auch ausserhalb des Siedlungsgebiets.
Detaillierte Routenbeschreibung
Der Bielersee ist zwar ringsum mit einem Uferweg erschlossen, der oft direkt dem Wasser entlangführt. Auf der Nordseite des Sees ist die Wanderroute allerdings auf langen Strecken eingezwängt zwischen Ufer, Bahnlinie und Strasse, noch dazu verläuft sie kilometerweit auf Asphalt. Ganz anders der südliche Teil. Hier folgt der Uferweg in abwechslungsreichem Lauf dem teils hügeligen Terrain. Zuweilen liegt er direkt am See, dann wieder zieht er sich in schattige Auenwälder zurück und bietet auf diese Weise eine bunte Mischung an landschaftlichen Eindrücken. Etliche Abschnitte sind auf Kieswegen und Waldpfaden angelegt. Das betrifft insbesondere das westliche Teilstück von Erlach über die Hoffmannsfluh nach Hagneck. Doch auch ab Hagneck bis nach Nidau gibt es viele lauschige Passagen.
Besonders schön sind die Wegstrecken über den Strandboden von Gerolfingen und durch die Mörigenbucht. Hier verdient der Uferweg seinen Namen mit vollem Recht, verläuft er doch auf längeren Strecken direkt am Wasser. Vor der Juragewässerkorrektion lagen die entsprechenden Gebiete noch im See, weil der Pegel damals deutlich höher stand.
Anders muss es sich in prähistorischer Zeit verhalten haben. Wie Ausgrabungen ergaben, waren damals am Bielersee Dutzende von Siedlungen angelegt. Die Gebäude waren in Pfahlbauweise entweder über dem Wasser oder im ufernahen Bereich angelegt. Die Fundstücke zählen heute zu den wichtigsten Kulturgütern des Kantons Bern.
Gut drei Dutzend Siedlungsplätze sind bekannt. Die ältesten von ihnen datieren aus der Zeit um 3800 v.Chr. Die Fundstellen liegen vor Luftsauerstoff geschützt unter Wasser. Das organische Material ist deshalb hervorragend erhalten. Holz in grossen Mengen, aber auch Textilien, Getreidekörner und Brot überdauerten die Jahrtausende. In Sutz-Lattrigen, auf dem Gelände des Von Rütte-Gutes, befindet sich 200 m vom Wanderweg entfernt die Tauchbasis des kantonalen archäologischen Dienstes zur Dokumentation der Pfahlbaufunde am Bielersee. Eine Vitrine vermittelt Informationen zu den Ausgrabungen.
Eines der Kernelemente der Juragewässerkorrektion war die Umleitung der Aare in den Bielersee und die dadurch notwendig gewordene Umgestaltung der Zihl. Aus dem einst mageren Flüsschen wurde ein mächtiger Kanal, der sich von Nidau nach Büren in streng geordneter, streckenweise pfeilgerader Linie erstreckt. Damit der Bielersee nicht etwa planlos ausläuft oder, im Gegenteil, bei Hochwasser die unterliegenden Gebiete überflutet, wurde bei Port ein mächtiges Wehr gebaut. Damit lässt sich der Fluss präzise regulieren.
Die Wanderroute führt direkt dem Kanal entlang. Kies- und Asphaltabschnitte wechseln sich ab. In Brügg wird die Aare überquert; die Bahnstation befindet sich einige Gehminuten weiter nördlich im Dorfzentrum.