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Ententeich am Eingang zur Combe Girard (links), Park vor dem Hôtel de Ville im Stadtzentrum.

Stadtwanderung Le Locle

Stadt- und Naturlandschaft in Le Locle

  • Le Locle

  • Combe Girard

  • Le Locle


REGION: Jura
MARSCHZEIT: 2 h 30 min
AUFSTIEG: 200 m
TIEFSTER PUNKT: 915 m
VERPFLEGUNG: Diverse Gaststätten in Le Locle
ANREISE: Mit der Bahn nach Le Locle
MERKMALE: Rundwanderung / Themenweg / Familientauglich
Schwierigkeit: T1 Wandern
Streckenlänge: 9,6 km
Abstieg: 200 m
Höchster Punkt: 1037 m
Ideale Jahreszeit: Mitte Mai bis Ende November
Rückreise: Ab Le Locle mit der Bahn
   

In Le Locle wurde Geschichte geschrieben: Die Schweizer Uhrenindustrie nahm im Neuenburger Jurastädtchen ihren Aufschwung. Der «Parcours horloger» führt zu bedeutenden Schauplätzen dieser noch heute bestehenden Tradition. Wird die Stadtwanderung um den Abstecher in die Combe Girard ergänzt, dann lernt man auch ein beliebtes städtisches Naherholungsgebiet kennen.

Als «Wiege der Schweizer Uhrenindustrie» wird das Städtchen Le Locle im Neuenburger Jura bezeichnet. Den Grundstein zu dieser nachhaltig erfolgreichen Entwicklung legte Daniel Jeanrichard (1665-1741). Nach der Legende bekam der Sohn eines Büchsenmachers als Vierzehnjähriger eine in London gefertigte, nicht mehr richtig funktionierende Uhr in die Finger, zerlegte sie in alle Einzelteile, entdeckte und behob den Fehler, setzte die Uhr wieder zusammen, worauf sie einwandfrei funktionierte.
In der Folge tüftelte Jeanrichard spezielle Werkzeuge aus, um selber eine Uhr nach dem Modell zu bauen, in das er autodidaktisch Einblick gewonnen hatte. Seine Kenntnisse und Fertigkeiten verhalfen dem Pionier schon bald zu Beruf und Lebensinhalt. 1705 liess er sich in Le Locle nieder und baute dort eine Uhrenmanufaktur auf, die nicht nur ihm und seinen Söhnen, sondern auch mehreren Angestellten Arbeit bot. Der Erfolg rief Nachahmer auf den Plan, die weitere erfolgreiche Unternehmen für die Uhrenproduktion gründeten.
Aus dem einstigen Bauerndorf Le Locle entstand so eine Industriestadt. Die Entwicklung prägte das Stadtbild nachhaltig. Nach einem Grossbrand 1833 wurde Le Locle nach dem Vorbild des benachbarten La Chaux-de-Fonds im Schachbrettgrundriss neu aufgebaut. Dadurch konnte eine optimale Versorgung der Uhrenateliers mit Tageslicht gewährleistet werden.
Der «Parcours horloger» führt in mehreren Schlaufen durch die Stadt. Die Tour führt zu 39 Standorten, die einen Bezug zur Entwicklung der Uhrenindustrie haben. Der Rundweg ist zwar nicht signalisiert, doch auf der Website der Stadtverwaltung ist ein Plan verfügbar, der die Tour und die einzelnen Stationen aufführt. Am Weg liegen Unternehmen mit so klingenden Namen wie Tissot, Ulysse Nardin, Vulcain und Montblanc, die für die Entwicklung der Schweizer Uhrenindustrie seit jeher eine wichtige Rolle spielen.
Die hier vorgeschlagene Wanderung umfasst nicht den gesamten Parcours. Dafür weist sie eine zusätzliche Schlaufe auf, die durch die Combe Girard führt. Das bewaldete Tobel dient den Stadtbewohnern als Spazier- und Naherholungsgebiet. Ein Naturlehrpfad schlängelt sich auf schmalen Waldwegen durch die Gegend. Man kann die Combe aber auch gut auf einem breiten Schottersträsschen durchqueren; an ihrem Ende steigt es in einigen Kehren auf die höher liegende Ebene Le Communal. Das Gebiet wurde Anfang des 20. Jahrhunderts aufgeforstet, weil es dort vorher immer wieder zu Überschwemmungen gekommen war. Unter den neu gepflanzten Bäumen waren auch 1500 Douglasien. Die aus Nordamerika stammende Nadelbaumsorte gedeiht im Neuenburger Jura bestens. Das mächtigste Exemplar ist der 45 Meter hohe «Président», der etwas abseits des Weges liegt; der Zugang ist ausgeschildert.