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Ausblick von Latsch ins Albulagebiet, zu Piz Rugnux und Piz Ela (von links); im Talboden liegt Bergün.

Winterwanderung Bergün-Stuls-Latsch-Bergün

Kunstschätze am Sonnenhang

  • Bergün

  • Buorchas

  • Stuls

  • Latsch

  • Bergün


REGION: Graubünden
MARSCHZEIT: 3 h 15 min
AUFSTIEG: 340 m
TIEFSTER PUNKT: 1372 m
VERPFLEGUNG: Restaurant Schmid, Latsch
ANREISE: Mit der Bahn nach Bergün
MERKMALE: Rundwanderung / Auch/nur im Winter / Höhenweg
Schwierigkeit: W1 Winterwandern
Streckenlänge: 9,3 km
Abstieg: 340 m
Höchster Punkt: 1619 m
Ideale Jahreszeit: Dezember bis März
Rückreise: Ab Bergün mit der Bahn
   

Am Sonnenhang oberhalb von Bergün ist ein aussichtsreicher Winterwanderung angelegt. Wenn man die Runde zum Latscher Panoramaweg um einen Abstecher nach Stuls ergänzt, kommt man zusätzlich in den Genuss eines aussergewöhnlichen Kleinods mittelalterlicher Kirchenbaukunst.

Machtvoll ragt der 2890 Meter hohe Piz Rugnux über dem Talboden von Bergün auf und dominiert im Süden dessen Panorama. Knapp anderthalb Kilometer beträgt die Höhendifferenz zwischen der Dorfkirche und dem nicht einmal drei Kilometer entfernten Gipfel. Zusammen mit seinem Nachbarn, dem noch einmal gut 500 Meter höheren Piz Ela, sorgt er im Tal für schneesichere Verhältnisse: An den kürzeren Tagen im Jahr verschwindet die Sonne im Dorf bereits um die Mittagszeit hinter dem Gebirgskamm. Für einen Spaziergang an der Wintersonne muss daher das Timing mit Bedacht gewählt werden. Im Talboden zieht man am besten zeitig am Vormittag los.
Wer hingegen am Nachmittag dem Schatten entgehen will, macht sich auf den Weg zum sonnigen Südhang oberhalb des Dorfs. Dort ist ein reizvoller Rundweg angelegt, der ins Nachbardörfchen Latsch führt. Nachdem man beim Bahnhof Bergün die Gleise überquert hat, wandert man auf einem Strässchen talauswärts. In mässigem Anstieg geht es durch Waldgebiet zu den Alpweiden von Buorchas, wo das Flursträsschen in die Verbindungsstrasse von Latsch nach Stuls mündet.
Statt nach rechts zu schwenken und bereits direkt Richtung Latsch zu wandern, empfiehlt es sich, der Strasse nach Stuls zu folgen. Sie weist kaum Verkehr auf und wird im Winter gepflügt, aber nicht schwarzgeräumt. Das Dörfchen mit dem rätoromanischen Namen Stugl birgt ein kostbares Kulturgut: Die kleine reformierte Kirche gilt als herausragendes Zeugnis mittelalterlicher Sakralbaukunst. Zu verdanken ist dies den einzigartigen gotischen Wandmalereien, mit denen ihr Inneres ausgestattet ist: Seitenwände und Decke sind gewölbeartig miteinander verbunden und mit einem frühgotischen Freskenzyklus vollflächig bemalt. Die biblischen Szenen sind im Stil der Schule Giottos ausgestaltet.
Auf gleicher Strecke wie beim Hinweg gelangt man auf der Strasse zurück nach Buorchas. Von dort geht es sanft aufsteigend weiter Richtung Latsch. Noch ausserhalb des Dörfchens zweigt im Gebiet Palegds Sur ein gepfadeterer Winterwanderweg rechts ab und führt, weiterhin in leichtem Aufstieg, zu den Weiden von Surses. Eine Holzbank mit herrlicher Aussicht talauswärts Richtung Filisur lädt zur Rast. Anschliessend führt die Schlaufe zum Parkplatz God eingangs von Latsch. Das Dorfbild ist von mehreren prachtvollen Bauernhäusern im Engadiner Baustil geprägt. In reizvollem Kontrast zur üppigen Farbenpracht der Stulser Kirchenfresken steht die betont schlichte Ausstattung der Latscher Dorfkirche.
Der Abstieg zurück nach Bergün verläuft auf einem Strässchen, das sich bei mässigem Gefälle in etlichen Kehren talwärts windet. Mehrere Bänke am Weg ermöglichen nochmals einen Zwischenhalt mit wunderschöner Aussicht, diesmal zum Talboden von Bergün und ins Albulagebiet. Wer am Ziel noch Zeit hat, bevor der Zug fährt, kann das Bahnmuseum Albula beim Bahnhof Bergün besuchen oder einen Rundgang durch das Dorf unternehmen, das ebenfalls über zahlreiche schöne Häuser des Engadiner Typs verfügt. Besonders sehenswert ist übrigens auch hier die Kirche. Der romanische Bau ist mit einer sehr schön ausgearbeiteten, farbenprächtigen Holzleistendecke ausgestattet und mit Renaissance-Fresken geschmückt.