Wanderung Cavaglia - Le Prese
Auf Höhenwegen durch das Puschlav
Wanderzeit: 5 h 10 min
Schwierigkeitsgrad: T2 Bergwandern *
Saison: Juni - Oktober
Der Höhenweg «Sentiero Panoramico» durchzieht das Puschlav der Länge nach mehrheitlich im Wald. Immer wieder öffnen sich schöne Ausblicke zum Talboden und in die umliegenden Berge. Einige Abschnitte auf Asphaltsträsschen summieren sich zu einem Hartbelagsanteil von knapp 20% der Gesamtroute.
Detaillierte Routenbeschreibung
Zum Einstieg empfiehlt sich ein Besuch des Gletschergartens Cavaglia. Am Ende der letzten Eiszeit entstanden dort auf einem Felsriegel hoch über dem Valposchiavo zahlreiche Gletschertöpfe. Die ebenmässig geformten Vertiefungen wurden vom sandhaltigen Schmelzwasser unter hohem Druck ausgeschliffen. Manche von ihnen sind mehrere Meter tief, bei einer davon steht eine Leiter zur Verfügung, auf der man in die Tiefe steigen kann. Der karge Felsboden ist mit Legföhren bewachsen, was dem eindrücklichen Schauplatz eine parkartige Atmosphäre verleiht. Die Anlage ist mit einem Kiosk, einer befestigten Feuerstelle sowie Tischen und Bänken ausgestattet.
Die Wanderroute folgt zunächst der Werkstrasse, die vom Gletschergarten talauswärts in sanftem Anstieg wegführt. Nach wenigen hundert Metern zweigt ein schmaler Pfad in den Wald ab. Über Wurzelstöcke und Steinblöcke geht es nun etwas steiler aufwärts, bis das Weglein in ein weiteres Strässchen mündet. Dieses führt mit sanftem Gefälle gleich wieder abwärts. Dieser Höhenverlauf wiederholt sich im Lauf der Wanderung mehrmals: Die Route schmiegt sich ins Gelände und folgt auf diese Weise mit Auf- und Abstiegen dessen natürlichem Verlauf. Eine weitere Konstante der Wanderung ist der üppige Bergwald: Mächtige Lärchen und Arven säumen die Strecke, die sich deshalb auch für heisse Sommertage gut eignet. Zwischendurch passiert man immer wieder Lichtungen, Seitentäler und Maiensässe, die den Blick ins Haupttal freigeben und dem Namen «Sentiero Panoramico» alle Ehre erweisen.
Ein erster solcher Aussichtspunkt liegt bei der Wegverzweigung Varuna. Über die Bäume hinweg, die das Weideland umgeben, erblickt man im Talboden den grün schimmernden Lago di Poschiavo. Bei der Verzweigung Braita verlässt man das Strässchen und setzt die Wanderung auf einem schönen Wiesenweg fort, der alsbald in ein Kiessträsschen übergeht. Nun folgt ein längerer Abschnitt im Wald, doch auch hier erlauben Lücken, die von Stürmen geschlagen wurden, Ausblicke bis ins nahe Veltlin.
Ein steiniger Bergweg führt im Val d’Ursé steil abwärts zum Maiensäss Val. Immer wieder ändern sich Oberfläche und Breite des Wanderwegs: Schottersträsschen, mit Lärchennadeln weich gepolsterte Waldwege und Passagen auf grobem Steinboden wechseln sich in bunter Reihenfolge ab. Beim Weiler Urgnasch erreicht man die Hochebene von Selva und damit offenes Gelände. Über Vamporti gelangt man zum Dörfchen Selva; zwei Kirchlein stehen am äussersten Rand der Hochebene.
Der Abstieg Richtung Talboden beginnt mit einer weiteren Passage auf Hartbelag. Unterhalb des Weilers Madreda geht es erneut in den Wald. Auf schmalen Pfaden gelangt man bei mehrheitlich sanftem Gefälle via Plaz zur Bahnstation Le Prese.