Fast zweieinhalb Kilometer durchwegs auf Asphalt: Der Wanderweg vom Jaunpass an den Fuss der Bäderegg verdient den Namen Wanderweg eigentlich nicht, sondern müsste eher als Wanderstrasse bezeichnet werden. Für die gefühlt zwei Traktoren pro Woche, die dort durchfahren, ist die Piste zweifellos praktisch, für die hundert Wanderer, die sie an schönen Sommertagen unter die Füsse nehmen, bedeutet sie hingegen ein Ärgernis.
Einen versöhnlichen Ausgleich gibt es im Winter. Wenn genug Schnee liegt, wird das Trassee mit einem Pistenfahrzeug gewalzt und dient nun als Winterwanderweg mit angenehm weicher Oberfläche. Er verbindet die Passhöhe mit der Bäderegg, einer bewaldeten Anhöhe am Bäderberg.
Der Einstieg in die kurze und leichte Winterwanderung ist nicht sonderlich attraktiv: Von der Passhöhe geht es zunächst an einer Ansammlung von Wohnmobilen und Wohnwagen vorüber, die als Campingplatz eingestuft wird, dann zur Talstation eines Skilifts und kurz dessen Trassee entlang durch den Pistenraum.
Schon bald aber hat man den Skirummel hinter sich. Nun geht es, stets leicht ansteigend, über verschneites Alpgebiet. Das Gelände ist offen und gewährt eine ungehinderte Sicht zur scharf gezackten Kette der Gastlosen. Die gepfadete Strecke führt nicht ganz bis zum höchsten Punkt der Bäderegg hinauf (dieser liegt ohnehin im Wald), sondern ist als Schlaufe angelegt, auf der man durch das Naturschutzgebiet Chuchifang zurück zur Alpstrasse gelangt. Auf dieser geht es wieder zum Jaunpass. Der Rückweg bietet eine etwas andere, aber nicht minder eindrückliche Aussicht: Der Blick geht nun über die Täler von Simme und Saane hinweg zum Wildstrubel und zu den Gipfeln des Saanenlands.