Wanderung Seftigen-Amsoldingen
Idyllische Seen mit Alpenkulisse
Wanderzeit: 2 h 25 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Schönste Alpensicht geniesst man auf der Wanderung vom Gürbetal zu den Alpenrandseen der Region Thun. Die Route führt durch einsame Wälder und über aussichtsreiche Hügel. Mit 60% weist sie einen relativ hohen Hartbelagsanteil auf.
Detaillierte Routenbeschreibung
Nach seinem Rückzug am Ende der letzten Eiszeit hat der Aaregletscher in der Region Thun eine sanft gewellte Moränenlandschaft mit zahlreichen Hügeln und Senken hinterlassen. Einige der Mulden haben sich mit Wasser gefüllt und erfreuen das Auge noch heute als hübsche Alpenrandseen. Sie reihen sich wie Perlen einer Schmuckkette aneinander und lassen sich deshalb gut zu Fuss erkunden.
Die Wanderung von Seftigen nach Amsoldingen führt durch eine ländliche Gegend mit Bauernhöfen, viel Wiesengrün und flachen Wäldern. Die landwirtschaftliche Prägung hat allerdings ihren Preis: Zahlreiche Flurwege sind wenig wanderfreundlich ausgebaut: Obwohl sie kaum befahren werden, wurden sie asphaltiert. Wenn die Wanderung von Norden nach Süden unternommen wird, so hat man unterwegs immerhin oft ein schönes Alpenpanorama vor Augen. Die Naturbühne wird von Eiger, Mönch und Jungfrau beherrscht und einerseits vom mächtigen Felsrücken des Sigriswiler Rothorns, andererseits von der nicht minder eindrücklichen Pyramide des Niesen umrahmt.
Nach dem Start beim Bahnhof Seftigen gilt es zunächst den einzigen nennenswerten Aufstieg der Tour zu bewältigen: Knapp 100 Höhenmeter sind via Talacher nach Obergurzelen zu überwinden. Von da an geht es durchwegs in leichtem Auf und Ab voran. Der erste der vier Alpenrandseen an der Route ist der Geistsee. Er ist in Privatbesitz – Zutritt ist nicht möglich. Das ist beim zweiten See anders: Der Dittligsee bei Längenbühl ist zwar praktisch lückenlos von Schilf umgeben, weist aber zumindest an seinem westlichen Ende einen Steg auf. Vom Baden wird allerdings abgeraten, weil die Wasserqualität aufgrund des hohen Nährstoffeintrags aus der Landwirtschaft zweifelhaft ist.
Auf schönen Kieswegen gelangt man zum Weiler Kärselen und weiter zum Gehöft Subel. Von der Wegverzweigung Uebeschi/Seegässli an verläuft die Wanderung dann auf den verbleibenden drei Kilometern bis zum Ziel durchwegs auf Hartbelag. Der dritte der Seen am Weg, der Uebeschisee, liegt auf dem Areal des Waffenplatzes Thun; das Ufer darf von Zivilpersonen nicht aufgesucht werden.
Ebenso wenig zugänglich ist der Amsoldingersee. Die Seenwanderung lässt sich deshalb weder mit einem erfrischenden Bad noch bei erquickender Sicht auf glitzernde Wellen abschliessen. Dafür endet sie mit einer kulturgeschichtlichen Attraktion. Wuchtig erhebt sich die ehemalige Stiftskirche St. Mauritius in Amsoldingen. Zusammen mit dem angrenzenden Pfarrhaus und dem danebenstehenden Schloss – dem ehemaligen Propstei-Gebäude, das seit über 500 Jahren in Privatbesitz ist – ist die schmucke frühromanische Kirche Teil eines aussergewöhnlich schönen Ensembles.