Wanderung Grindelwald/First-Schwarzhorn
Gipfel-Kick, gemässigte Version
Wanderzeit: 4 h 40 min
Schwierigkeitsgrad: T4 Alpinwandern *
Saison: Juli - Oktober
Brienz im Berner Oberland hat noch mehr zu bieten als den tiefblauen See. Ganz im Süden des Gemeindegebiets liegt nämlich ein Fast-Dreitausender. Das 2927 m hohe Schwarzhorn ist auf einem anspruchsvollen Bergweg ab Grindelwald/First erreichbar. Auf dem Gipfel lockt ein atemberaubender Blick zur Nordabdachung der Berner Hochalpen. Durchwegs Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Es gibt zwei Möglichkeiten, um von Grindelwald/First auf das Schwarzhorn zu gelangen. Beide sind Alpinwanderwege mit weiss-blau-weisser Signalisation. Die erste, schwierigere Variante führt vom Chrinnenboden in westlicher Richtung über den Klettersteig zum Gipfelgrat, die zweite verläuft vom Chrinnenboden an in einem ostwärts gerichteten Bogen hinauf.
Mit Klettersteigen ist es bekanntlich so eine Sache. Der Kick ist in jedem Fall garantiert: Meist geht er wie gewünscht ins Hormongefüge, manchmal nimmt er aber auch die Abzweigung ins Portemonnaie. Der zweite Fall ist in der Regel die Folge von ungenügender Selbsteinschätzung. Mit weichen Knien lassen sich Abgründe bekanntlich schlecht bewältigen, also muss man sich notgedrungen mit einem Helikopterflug aus der Affäre ziehen lassen.
Nun gilt der Klettersteig am Schwarzhorn zwar nicht gerade als schwierig, doch wer das Risiko eines ebenso kostspieligen wie schmachvollen Abbruchs der Gipfelexpedition nicht eingehen mag, hält sich besser an den Bergweg. Dieser ist sozusagen die gemässigte Variante für den Gipfel-Kick. Allerdings sollte man auch hier den Kitzel nicht unterschätzen.
Ausgangspunkt der Tour ist die Bergstation der Gondelbahn Grindelwald-First. In leichtem Abstieg geht es zum Distelboden, von dort auf einem gut ausgebauten Bergwanderweg hinauf zum Chrinnenboden und, jetzt deutlich steiler, in der schiefrigen Südflanke des Schwarzhorns hinauf zum Gipfelgrat.
Einige ausgesetzte Passagen erfordern nun den Einsatz der Hände. Eine besonders exponierte Stelle ist mit einer Metallkette ausgestattet. Wem das zu viel ist, der macht bereits hier Gipfelrast und lässt zwei Drittel der Rundsicht auf sich einwirken, nämlich den grossartigen Tiefblick nach Grindelwald und die nicht minder spektakuläre Sicht ins Rosenlauigebiet.
Das letzte Stück Rundsicht gibt's auf dem Gipfel oben. Den Brienzersee sieht man zwar nicht (der Wildgärst steht dazwischen), dafür aber den Sarnersee, den Lungernsee und das Häxeseeli. Die Rückkehr nach First erfolgt bis auf gleichem Weg wie der Hinweg. Wer sich den Gegenanstieg zur First sparen will, steigt zur Gondelbahn-Mittelstation Schreckfeld ab.